Das Hundetraining zwischen den Zeilen
Mit Achtsamkeit, Einfühlung und Intuition Verhalten ändern

Im Hundetraining wird großer Wert darauf gelegt, dass du deinen Hund gut lesen kannst und zum Beispiel siehst, wann er gestresst ist. Jede noch so kleine Körperregung möchte interpretiert werden.
Doch wie steht es um dich? Wieviel weißt du über dich und deine Art zu kommunizieren? Je klarer du in deiner Kommunikation bist, desto leichter kann dich dein Hund verstehen.
Dieses Buch zeigt, wie du eine ehrliche Bestandsaufnahme machst, um deinen Hund immer besser verstehen und kennen zu lernen. Dabei lernst du gleichzeitig jede Menge neue Dinge über dich.
Darüber hinaus kann ein Blick in die Welt aus Sicht des Hundes wahre Wunder bewirken, wenn du dich wirklich auf ihn einlässt. Was denkt er, was fühlt er und was wird er als nächstes tun? Bei allem, was du über ihn erfährst, lernst du bei dir zu bleiben und deine von seinen Bedürfnissen zu trennen und auch immer wieder in Einklang zu bringen.
Spannende Übungen und praktische Tipps jenseits der reinen Trainingstechnik helfen dir, deine Beziehung zu deinem Hund auf ein neues Niveau zu heben und so manches Erziehungsproblem wie nebenbei zu lösen.
Susanne Allgeier „Das Hundetraining zwischen den Zeilen – Vertrauen, Verbindung und Perspektivenwechsel im Hundetraining“
Wie wird die Kommunikation zwischen Mensch-Hund-Teams noch besser? Susanne Allgeier verrät es im Interview mit Ziemer & Falke– mit spannenden Einblicken in ihre Arbeit, wertvollen Tipps und der Erinnerung daran, dass Kommunikation keine Einbahnstraße ist.
1. Perspektivenwechsel als Schlüssel im Hundetraining
Ziemer & Falke: Liebe Susanne, Dein zentrales Anliegen ist der Perspektivenwechsel im Hundetraining. Was sind die größten Aha-Momente, die Hundetrainer (und Hundehalter) erleben können, wenn sie beginnen, die Welt durch die Augen des Hundes zu sehen?
Susanne: Wenn es um den Hund geht, kann man durch einen Perspektivenwechsel erkennen, dass der Hund gerade ein ganz anderes Bedürfnis verfolgt als das, was der Mensch dachte. z.B. Bei einer Hundebegegnung an der Leine, wenn der eigene Hund in die Leine rennt und bellt. Das muss nicht gleich aggressiv sein, der Hund könnte auch frustriert sein, weil er Hundekontakt liebt oder er braucht eine grundlegend andere Unterstützung in der Situation, als der Mensch bisher dachte.
Manchmal ist es gut nach den Stärken des Hundes zu schauen. Was kann er besonders gut? Darin liegt oft ein Schlüssel für eine einfache und gute Lösung. D.h. sich von Konzepten zu verabschieden, dass ein Hund etwas genau nach einem bestimmten Muster lernt. Hunde sind Individuen und brauchen manchmal individuelle Unterstützung - übrigens genau wie der Mensch auch ;-)
Die Aha-Momente liegen in den Momenten, in denen der Mensch anfängt den Hund einfach zu beobachten, ohne gleich sein Verhalten zu interpretieren oder zu bewerten. Darin erkennt man oft Muster und der Hund beginnt zu „erzählen“ wie wir ihn als Mensch unterstützen können.